Tag 12 - Port Alberni
So langsam tritt der Erholungseffekt ein - wir schlafen immer länger. Bis jetzt sind wir zwar immer erst um 8 Uhr aufgestanden, aber waren meistens schon viel früher wach. Heute haben wir es zum ersten Mal geschafft, bis kurz von 8 Uhr zu schlafen. Aber für das, was wir heute vorhatten, war das immer noch früh genug.
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir gegen 9:15 Uhr losgefahren - erst zum Tanken und dann Richtung Westen zum Pacific Rim National Park und Tofino. Die Strecke war sehr kurvig, ähnlich dem ersten Teil direkt hinter Whistler, jedoch war die Straße etwas besser. Dafür war die Landschaft wieder interessanter als auf den anderen Teilstücken auf Vancouver Island.
Dank
der ganzen
Serpentinen haben wir fast 2 Stunden nach Tofino gebraucht, obwohl es
nur 125 km waren!!! Tofino selber war nicht so interessant - bis auf
ein Café, dem Commom Loaf Bake Shop, welches man findet,
wenn
man die Straße nach Tofino bis zum
Ende durchfährt.
Dort gibt es nicht nur guten Kaffee, sondern auch leckere Muffins und S
cones.
Aber das und die Tatsache, daß dort in der Nähe auch
eine
Post und eine Bank waren, die wir brauchten, waren die großen
Highlights von Tofino. Nachdem der Ort bei Frank
Schätzing in dem Roman "Der Schwarm" auftaucht,
hatten wir uns mehr versprochen.
Die nächste Station war Scooner Cove im Pacific Rim National Park. Von einem Parkplatz aus, konnte man eine Tour bis unten an den Strand (Long Beach) machen. Es ging auf einem Steg mit vielen Stufen für ca.1 km durch den hiesigen Regenwald, der anders ist, als der, den ich in Australien erlebt habe. Aber er war nicht weniger interessant.
Am
Ende des
Stegs angekommen, fanden wir uns auf einem wunderschönen
langen
Strand wieder. Bis dahin war der Himmel eher bedeckt gewesen, doch
unten am Stand kam dann 
die Sonne hervor!!! Im Süden
konnte man sehen, daß am Strand noch schlechtes Wetter war. Da waren wir natürlich
doppelt froh, diese Tour gewählt zu haben.
Wir sind ca. 1 Stunde am Strand spazieren gegangen. Teilweise mußten wir kleine Flüsse (Creeks) überqueren, die ins Meer liefen. Einmal blieb mir nichts Anderes übrig, als über angeschwemmte Baumstämme zu balancieren, da ich ansonsten nasse Füße bekommen hätte. Wenn man so etwas lange nicht gemacht hat, dann ist das gar nicht so einfach. Aber habe ich es geschafft, ohne reinzufallen.
An einem Punkt waren auch Surfer im Wasser. Aber die saßen mehr im Wasser, als sie am Surfen waren!!
Von
da aus wollten wir eigentlich direkt heimfahren. Da das Wetter auf der
Fahrt aber
immer besser wurde, haben wir uns kurzfristig
dazu entschlossen,
bei der Basis für die Martin Mars
Wasserlöschflugzeuge
vorbeizuschauen. Leider mußten wir feststellen,
daß 
diese
die Saison beendet hatten und keine Touren mehr anboten. Für
Touristen war auch das Betreten des Geländes verboten. Als
"gute
Deutsche" hätten wir uns auch an das Schild gehalten und
wären gegangen. Aber gerade zu der Zeit kam ein
älteres
canadisches Ehepaar mit ihrem Besuch an und meinte, wenn es
Ärger
gäbe, würden sie jemanden auf der Basis kennen. Es
wäre
kein Problem, die Flugzeuge zu fotografieren. Und so war es dann auch.
Wir konnten ohne Probleme Bilder der Flugzeuge machen und waren
erstaunt, wie groß diese sind.
Von
dem canadischen Ehepaar hatten wir auch den Hinweis erhalten,
daß es in der Nähe
alte Wandzeichnung (Petroglyphs) geben würde, die wir uns dann
auch noch angeschaut haben. Bei dem schönen Wetter war uns
jeder
Grund recht, uns noch weiter im Freien aufhalten zu können.
Heute Abend haben wir Lachs (Salmon) gegessen. Es wäre doch schade gewesen, wenn wir in der "Lachshauptstadt der Welt" zu Abend essen, ohne jemals Lachs probiert zu haben. Das Restaurant "Clam Bucket" direkt am Fluß gewesen hat sehr gute Lachsgerichte. Wir sind am Überlegen, ob wir morgen nicht noch einmal zum Mittag dort essen, um noch jeweils eine andere Lachsvariante zu probieren.
Wir haben heute zwar wieder einen Bären gesichtet, aber es gibt kein leider Foto davon. Er ist direkt vor uns über die Straße gelaufen. Bis wir uns von der Überraschung erholt und angehalten hatten, war der Bär schon im Dickicht verschwunden. Wir fanden es erstaunlich, daß der Bär einfach so über die Straße lief, da diese stark befahren war - vor allem mit Trucks.
Ab morgen beginnen unsere 3 ruhigen Tage. Um 11 Uhr müssen wir hier auschecken und werden dies auch nicht viel früher tun. Da wir erst um 15 Uhr in Nanaimo, unserer nächsten Station, einchecken können, werden wir uns noch in Ruhe den Rest von Port Alberni anschauen. Die Sehenswürdigkeiten, die wir auf der Strecke nach Nanaimo sehen wollten, haben wir schon gesehen.
Heute Abend werden wir auch nicht mehr alt werden. Einmal abgesehen von der ganzen frischen Luft, die wir heute abgekommen haben, haben wir uns einen Drambuie (Honiglikör mit Whiskey) als Absacker genehmigt ;-)))