Tag 6
- Sevilla - Cadiz
Ich bin
tatsächlich heute morgen um 6 Uhr aufgestanden. Die Alternative wäre
gewesen, mein 
Auto gestern Abend noch umzuparken, um dann heute
morgen zu hoffen, daß mich mein Navi auf Straßen durch die Altstadt
zu meinem Hotel führt, die auch alle befahrbar sind (sehr
unwahrscheinlich). Denn mit meinem Gepäck sonst wohin zu laufen,
hatte ich auch keine Lust.
Da ich noch vor 7 Uhr losgekommen bin, hatte natürlich kein Café zum Frühstück auf. In der Raststätte, wo ich kurz zum Frühstück angehalten habe, habe ich heute meiner erste Erfahrung in andalusischer (spanischer) Küche gemacht. Die meisten frühstückten ein getostetes Brötchen mit Olivenöl, Salz und bei einigen auch mit Knoblauch belegt!! Ich bin allerdings ganz profan bei Butter, Marmelade und Käse geblieben ;o))
Heute
habe ich die Autobahnen zum ersten Mal voll erlebt. Das lag
vielleicht auch an der Tageszeit. Denn auf Grund meines frühen
Startes war ich schon gegen 10 Uhr in
Cadiz. Das Hotel liegt dieses
Mal etwas außerhalb und nicht in der Altstadt! Einmal abgesehen, daß
die Altstadtgassen hier nicht ganz so eng sind wie in Sevilla, hat
das Hotel einen eigenen Parkplatz, was bei der Parkplatzsituation
hier nicht zu vernachlässigen ist. Auch wenn mich das 11 EUR die
Nacht kostet.
Nach Cordoba und Sevilla ist Cadiz nicht gerade aufregend, sondern einfach nur nett. Die Altstadt mit ihren schön gestalteten Plätzen und kleinen Geschäften lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Die größte Sehenswürdigkeit neben einigen Museen, die ich mir nicht angesehen habe, ist die Kathedrale. Das ist die erste Kirche, die ich besichtigt habe, die auch als Kirche gebaut worden ist und keine umgestaltete Moschee.
Schade
sind nur die Eintrittspreise. Für die Kathedrale selber fallen schon
5 EUR an, was im Vergleich zu Cordoba und Sevilla eine Menge ist, da
es nicht so viel zu sehen gibt. Doch geschluckt habe ich, als ich
noch einmal 5 EUR zahlen sollte, um auf den Turm hinaufklettern zu
können – was in Sevilla im Preis mit inbegriffen war. Das habe ich
dann dankend abgelehnt und bin lieber am Wasser entlang spaziert.
Nach dem Sevilla seinen Status als Handelsmetropole verloren hatte, weil der Fluß so versandet war, daß er nicht mehr befahrbar war, hat Cadiz die Stellung von Sevilla übernommen. Entsprechend sehen übrigens auch die Verteidigungsanlagen im Hafen aus. Übriggeblieben ist davon auch noch der Hafen. Hier laufen u.a. auch Kreuzfahrtschiffe ein. Heute lag neben anderen auch die Aida Vita vor Anker.
Was ich
auch nicht wußte, Cadiz ist wahrscheinlich die älteste Stadt in
Europa. Sie wurde ca. 1.100 vor Chr. von den Phöniziern als
Handelsmetropole gegründet. Leider ist weder davon, noch von den
Römern viel erhalten geblieben.
Ach ja, die zweite Erfahrung mit der andalusischen (spanischen) Küche habe ich an der Markthalle gemacht, an der ich heute vorbeigekommen bin. Dort gab es Tische mit Schnecken (lebenden) unterschiedlicher Größe. Die werden von einigen Restaurants als Besonderheit angepriesen.
Morgen wird es wieder früh losgehen, wenn auch nicht ganz so früh wie heute, denn morgen wird fahrtechnisch der anspruchvollste Tag werden. Erst geht es von Cadiz nach Arcos de la Frontera, dann weiter auf der Route der weißen Dörfer nach Ronda und übernachten tue ich in La Linea vor Gibraltar. Ich hoffe nur, daß das Wetter so ist wie heute – sonnig aber nicht zu warm.
Trotzdem werde ich nachher noch einmal an den Strand gehen. Das Hotel ist nur 5 min davon entfernt. Vielleicht gibt es ja einen schönen Sonnenuntergang.