Samstag, 25. Mai 2024
Hotel: Keihan Kyoto Ekiminami, 601-8001, Kyōto, Minami Ward, Minami-ku Higashikujo Muromachi 55, Japan, Tel.: +81 75-692-0321
Wetter: 20 - 24°C Sonnig bis leicht bedeckt
Unser Versuch vor allen anderen am Tosho-gu Schrein zu sein, ist leider nicht erfolgreich gewesen. Wir waren bereits um 8:40 dort, obwohl der Schrein erst um 9 Uhr aufmacht, aber mit uns warteten bereits ca. 30 „normale“ Besucher und 10 -15 Schulklassen auf den Einlass. Darauf hin haben wir das Ganze aufgegeben und sind unser Auto abgeben gefahren.
Wie bis jetzt alles, hat das ohne Probleme geklappt, da immer jemand da war, der uns half – egal ob beim Tanken oder bei der Abgabe selber.
Wir haben dann einen früheren Zug nach Utsunomia genommen, von wo aus unser erster Shinkansen Richtung Tokyo ging. Die ganze Organisation und der Zug selber sind eine Klasse, von der unsere ICEs weit entfernt sind.
Im Bahnhof ist genau eingezeichnet, wo die einzelnen Wagons halten und die Züge sind absolute pünktlich. Wir hatten sowohl Plätze wie auch Stauraum für unsere Koffer vorreserviert.
Das letztere hat dann auf der Fahrt von Tokio nach Kyoto nicht ganz so gut funktioniert. Da hatten wir Sitze mit mehr Abstand, aber von uns wurde erwartet, daß wir die Koffer vor uns lassen, was bei unserer Koffergröße nicht machbar war. Zum Glück hatten wir alle 3 Plätze für uns, so daß wir uns ausbreiten konnten.
So macht Zugfahren Spaß.
Unser Hotel hier in Kyoto liegt direkt gegenüber dem Bahnhof, so daß wir schnell im Hotel waren. Das Hotel ist sehr gut und wir haben wieder ein etwas größeres Zimmer genommen. Bei dem Standardzimmer hätten wir Probleme mit unserem Gepäck.
Wir haben uns übrigens entschlossen, die Nacht in Osaka ausfallen zu lassen, da wir keine Lust auf einen Umzug hatten. Der Grund ist, daß nicht immer und überall Rolltreppen oder Aufzüge vorhanden oder einfach zu finden sind. Wir haben unsere Koffer schon einige Stockwerke rauf und runter tragen müssen, was auf Dauer anstrengend wird. So haben wir nur noch 1 Umzug in das Hotel direkt am Flughafen in Osaka vor uns. Das nächste Mal würde ich alles so organisieren, daß wir das Gepäck von einem Hotel ins nächste schicken lassen (den Kofferservice gibt es hier als Standard). Da das Gepäck aber immer mit 1 Tag Verzögerung ankommt, braucht man einen 2. Koffer, den wir leider nicht dabeihaben.
Noch ein paar Anmerkungen. In Utsunomia wurden wir von freiwilligen Helfern in Empfang genommen, die uns mit der Orientierung halfen. Auch wenn es darum ging, einen Starbucks zu finden. So etwas ist wirklich angenehm und macht das Reisen viel entspannter.
Nächster Punkt – die öffentlichen Toiletten hier, sind auch eine Klasse für sich. Selbst in einem belebten Bahnhof wie Utsunomia kann man ohne Probleme auf Toilette gehen, ohne Angst haben zu müssen, sich sonst was zu holen. Was ich auch gut finde, es gibt Toiletten mit Kindersitzen, so daß das Kind in Sicherheit ist, wenn die Mutter auf Toilette sitzt.
Jetzt planen wir noch die nächsten Tage hier in Kyoto und Nara und dann ist Schluß für heute.
Sonntag, 26. Mai. 2024
Hotel: Keihan Kyoto Ekiminami, 601-8001, Kyōto, Minami Ward, Minami-ku Higashikujo Muromachi 55, Japan, Tel.: +81 75-692-0321
Wetter: 25 - 29 °C, sonnig bis leicht bedeckt
Schade, daß wir keine Schrittzähler haben, aber ich denke, wir haben die Schrittzahl von Donnerstag in Nikko übertroffen.
Kyoto ist die Stadt der Schreine und Tempel. Wir hatten uns für heute einige weniger bekannte ausgesucht, in der Hoffnung, daß die nicht ganz so überlaufen sind, wie die Top 5, die in jedem Reiseführer zu finden sind und auch im Internet angepriesen werden. Das Fazit ist, wir sind mit unserer Auswahl sehr zufrieden gewesen.
Der Nachteil an den Tempeln ist, daß sie verkehrstechnisch nicht so gut angebunden sind, wie die bekannteren. Daher mußten wir zum 1. Tempel, dem Otoagi Nenbutsu-ji – einem buddhistischen Tempel – 45 min laufen. Aus den 45 min ist dann über 1 Stunde geworden, da unser Weg uns vorbei an vielen wunderschönen Häusern und Gärten geführt hat. Wir haben den Weg genossen.
Der Tempel selber sticht durch 1.200 steinerne Buddhafiguren hervor, von der jeder ein anderes Gesicht hat. Der Tempel hat wirklich Spaß gemacht, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab. Es waren zwar einige Leute dort, aber es war nicht überlaufen.
Der Adashino Nenbutsu-ji Tempel ist mit seinem Bambuswald eine Alternative zum Arashiyama Bamboo Forest, der immer überrannt wird. Der Tempel ist Teil eines bereits sehr alten Friedhofkomplexes, was ihn zusätzlich zum Bambuswald interessant macht.
Rast haben wir in einem kleinen Restaurant gemacht, bei dem man das Gefühlt hat, daß das Wohnzimmer zur Gaststubbe gemacht wurde. Tische, Stühle und Ausstattung sind bunt durcheinander gewürfelt und die Deko besteht aus Animee und Manga-Figuren. Es war aber nett und lecker. Was will man mehr.
Danach war die Frage, was machen wir? Auf noch einen Tempel hatten wir keine Lust, auch wenn wir auf dem Rückweg zum Bahnhof uns noch den Seiryo-ji Tempel angeschaut haben, in dessen Feierlichkeiten wir heute Morgen auf dem Hinweg hineingeraten sind.
Da es erst 12:30 Uhr war, wollten wir nicht schon ins Hotel, sondern sind zur Burg Nijo gefahren. Dem Sitz des Shoguns hier in Kyoto.
Im Gebäude selber durfte man nicht fotographieren, allerdings gibt es auch keine Möbel o.ä. zu fotographieren, da in Japan die Räume traditionell spärlich möbliert waren. Die Gärten waren da schon interessanter, aber irgendwann wollten unsere Füße nicht mehr und wir nur noch ins Hotel.
So einfach übrigens die U-Bahn in Tokyo zu verstehen war, so sehr haben wir hier Probleme. Einige Züge fahren auf den Gleisen überirdisch ab (JR-Linie) und die anderen unterirdisch. Verlaufen haben wir uns zwar nicht, aber bestimmt ein paar Umwege gemacht.
Die nächsten Tage soll es stark regnen. Mal sehen, was passiert. Morgen früh geht es nach Nara und abends haben wir uns eine geführte Tour gebucht. Ich hoffe, daß klappt!!
Montag, 27. Mai. 2024
Hotel: Keihan Kyoto Ekiminami, 601-8001, Kyōto, Minami Ward, Minami-ku Higashikujo Muromachi 55, Japan, Tel.: +81 75-692-0321
Wetter: 26 - 28°C - bedeckt mit Regen, ab und zu Sonne, hohe Luftfeuchtigkeit
Die Zeit, die man für Nara braucht, haben wir etwas unterschätzt.
Unsere Planung war, daß wir uns den Todaj-ji Tempel mit dem großen Buddha anschauen und die Sikahirsche (gleich mehr dazu) fotografieren. Viel mehr war nicht geplant, da wir abends eine Tour durch das Geisha Viertel (Gion) in Kyoto geplant hatten. Zu mehr war auch keine Zeit, da morgens das Wetter schlecht sein sollte.
Und so war es auch. Als wir aufgestanden sind, regnete es. Auch als wir gegen 9:45 Uhr in Nara ankamen, was dann dazu führte, daß wir die erste halbe Stunde im Starbucks verbracht haben, bis es aufhörte zu regnen. Bis dahin hatten wir noch ein paar Tips bekommen, was man sich noch anschauen könnte.
Als wir dann endlich loszogen, hat es zwar nicht mehr geregnet, wir sind aber trotzdem naß geworden, da es eine gefühlte 100% Luftfeuchtigkeit hatte.
Im Nara Park angekommen, wurden wir auch schon von den ersten Hirschen empfangen. Die Hirsche sind an Menschen gewöhnt und man kann sie mit Kräckern füttern, die im Park verkauft werden. Das führt allerdings dazu, daß die Hirsche, die Menschen regelrecht „überfallen“, so bald diese welche gekauft haben. Und wer immer noch Kräcker in der Tasche hat, wird mit einem Stups oder einem Zwicken aufgefordert, diese herauszugeben. Die ganze Sache ist also nicht ungefährlich.
Das Witzige ist, daß die Hirsche sich verbeugen, wenn sie Kräcker wollen oder welche bekommen haben. Das haben sie sich von ihren japanischen Landsleuten abgeschaut.
Die nächste Station war der Kasuga Taisha Schrein mit seinen hunderten Laternen. Viele haben uns schon den Weg dort hingewiesen. Dort hatten wir das Glück, noch mal eine Shintohochzeit fotografieren zu können.
Weiter ging es zum Todaji Tempel mit seinem großen Buddha, der mit zu den wichtigsten Tempeln in Nara gehört. Dort angekommen, „begrüßten“ uns nicht nur die üblichen Touristenmassen, sondern auch wieder diverse Schulklassen. Da uns langsam die Zeit davongelief, sind wir nicht in die Halle hineingegangen, sondern haben uns nur alles von außen angeschaut, bevor wir uns auf die Suche nach einem schönen Garten, welchen man uns empfohlen hat, gemacht haben.
Die Suche haben wir leider irgendwann einstellen müssen, da wir einen bestimmten Zug nach Kyoto zurücknehmen mußten und auch noch Mittagessen wollten.
Nach einer kurzen Pause im Hotel ging es dann auch schon Richtung Treffpunkt zur Walking Tour durch Gion. Während wir in Tokyo nur die U-Bahnen genutzt haben, war es dieses Mal einfacher, einen Bus zu nehmen.
Am Treffpunkt hat uns Nikita auch Norwegen, die in Kyoto studiert, in Empfang genommen und uns in 2 Stunden kreuz und quer durch das Gion Viertel, dem Viertel der Geishas geführt und mit vielen interessanten Informationen versorgt. Wir haben ein paar gesehen, aber es ist nicht mehr so ohne Weiteres möglich, sie zu fotographieren. Einige Straßen sind inzwischen sogar abgesperrt, nach dem es letztes Jahr zwei massive Vorfälle mit Touristen gegeben hat. Hinzu kommt, daß die Anzahl der Geishas immer geringer wird, da immer weniger junge Mädchen den nicht ganz einfachen Weg gehen wollen.
Die Welt der Geishas und Maikos (angehende Geishas) ist eine sehr traditionelle – ohne Handy, Jeans, Starbucks u.ä.. Das muß man schon wirklich wollen, ansonsten hält man es nicht durch.
Endpunkt der Tour war der Yasaka Schrein, der wichtigste Schrein in Kyoto. Am 01. Januar finden sich doch 1.1 Mio Menschen ein, um für ein gutes neues Jahr zu bitten. Der Schrein mit seinen Besuchern im 17. Jhd war der Startpunkt der Geisha-Kultur in Kyoto. Die Besucher des Tempels, die von Außerhalb kamen, suchten Unterhaltung, wenn sie nicht im Tempel waren und so entstand über eine gewisse Zeit die Kunst der Geisha Unterhaltungskunst, die übrigens auch heute nicht ganz billig ist. Eine Stunde einer Geisha kostet zwischen 500 – 700 USD.
Morgen wird ein ruhiger Tag, da 100% Regen vorhergesagt ist. Da werden wir uns wohl mal die Mall nebenan anschauen.
Dienstag, 28. Mai. 2024
Hotel: Keihan Kyoto Ekiminami, 601-8001, Kyōto, Minami Ward, Minami-ku Higashikujo Muromachi 55, Japan, Tel.: +81 75-692-0321
Wetter: 20 - 22 °C
Für heute war 100% Regen vorhergesagt und die Wettervorhersage hat sich nicht geirrt. Es gab sogar eine Unwetterwarnung. Aber wir beschweren uns nicht, da wir bis jetzt viel Glück mit dem Wetter hatten. Sogar gestern Abend hat es erst angefangen zu regnen, als wir im Bus zurück ins Hotel saßen.
Wir haben uns die Mall nebenan angeschaut, die mehr an Galeria Kaufhof, als an ein deutsches Einkaufszentrum oder eine amerikanische Mall erinnert. Auf jedem Stock gab es kleine Läden, die aber nicht großartig voneinander getrennt sind, sondern fließend in einander übergehen.
Es gab alles von normaler Kleidung, über Restaurants, einer Drogerie bis hin zu einem Animeeladen und einem Laden für alles Mögliche. Vieles ist schrill aufgemacht. In einem Stockwerk mußten wir aufpassen, daß wir uns in dem Chaos nicht verlaufen.
Zum Mittagessen hat sich jeder das geholt, worauf sie Lust hatte. Bei mir gab es Sushi. Gegessen haben wir auf dem Zimmer, da alle Restaurants brechend voll waren.
Den Rest des Tages verbringen wir jetzt auf dem Zimmer. Erholen uns von den letzten Tagen und tanke noch einmal Kraft für die letzten beiden. Rausgehen macht wirklich keinen Spaß. Da hilft auch der Schirm nur bedingt!!
Mittwoch, 29. Mai. 2024
Hotel: Hotel Nikko Kansai Airport, 549-0001, Izumi-Sano, Senshu-kukou Kita 1, Japan, Tel.: +81 72-455-1111
Wetter:16 - 20 °C, bedeckt bis sonnig
Nach dem gestern kein Sightseeing machbar war, wollten wir heute Morgen ganz früh los, um noch ein paar schöne Fotos mit wenig Menschen zu machen. Dafür sind wir extra um 5:30 Uhr aufgestanden und gegen 6:45 Uhr losgezogen, nach dem wir im Hotel ausgecheckt und unsere Koffer deponiert hatten.
Am Fuchimi Inari Schrein, der für sein viele roten Tori Gates berühmt ist, mußten wir feststellen, daß wir wahrscheinlich 1-2 Stunden zu spät aufgestanden sind, denn mit uns kamen gleichzeitig 50 – 100 Touristen an. Die „normalen“ Touristen waren kein Problem, sondern die Instagram-Groupies, die die besten Fotospots teilweise für gefühlte Stunden belegten und auch noch ungehalten wurden, wenn wir nicht aus „ihrem perfekten Bild“ gehen wollten.
Ich weiß, wir sind auch Touristen, aber heute sind wir zum Schluß fast aggressiv geworden, so daß wir fast froh waren, als wir zurück zum Hotel gehen konnten. Die Kombination aus Schulklassen, chinesischen Reisegruppen, Instgram-Goupies und Leute, die sich einfach vor einen stellen und dann sauer sind, wenn mal sie anspricht (man hätte mich übersehen!! – Bei meiner Statur incl. roter Regenjacke!!), haben uns fast zur Verzweiflung getrieben.
Mit viel Glück hatten wir irgendwann die Bilder im Kasten, die wir haben wollten und sind zur Yasaka Pagode weitergezogen. Die liegt wunderschön im alten Teil von Kyoto, so daß man schöne Bilder mit alten Häusern und der Pagode machen könnte, wenn die Instagram-Groupies nicht wären.
Beim Kiyomizo Dera Tempel haben wir dann die Segel gestrichen, da wir immer mehr mit den Nerven zu Fuß waren. Der Tempel ist wunderschön, aber das Fotografieren war wirklich schwer. Dabei kamen die Massen erst dann, als wir gingen.
Was uns dann wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat, war die Zugfahrt zum Osaka Airport (KIX). Es gibt einen Direktzug von Kyoto-Station bis zum Osaka-Airport, der nennt sich „Haruka“ Limited Express. Er braucht 1 Stunde 20 min für die Strecke und es gibt einige Züge im „Hello Kitty“ Design. Die Motive finden sich sowohl innen wir außen auf dem Zug. Auf so etwas würde in Deutschland nie kommen.
Wir übernachten direkt am Flughafen, da unser Flug um 9:30 Uhr abgeht und wir keine Lust auf Hetze morgenfrüh haben. Theoretisch wär es auch mit dem 5:45 Uhr Haruka Zug von Kyoto aus gegangen, aber aus dem Alter sind wir raus.
Osaka haben wir jetzt gar nicht mehr geschafft, da der Tag gestern komplett ins Wasser gefallen ist. Aber ein Grund mehr noch einmal wiederzukommen!!