Unterkunft: Holiday Home, 21 Tummel, Lochlands Leisure Park, Forfar, DD8 1XF, Großbritannien

Freitag, 04. Juli 2025

Wetter: 16 – 18 ° bedeckt + leichter Regen.

Der Start der Reise heute Morgen verlief alles andere als unproblematisch. Erst wurde der Zug, den wir ab Idstein nehmen wollten, gestrichen und auch die Alternativen waren alles andere als pünktlich. An der Security wurden auf einmal 2 der 4 Sicherheitsschleusen geschlossen, mit den Effekt, daß die Schlangen immer länger wurden und auch beim Einsteigen verlief es irgendwie komisch, da wir erst in den Bereich am Gate durften, nach dem der andere Flug abgefertigt war.

Aber sobald wir in dem Gatebereich waren, lief alles gut. Der Flug war ziemlich pünktlich und auch nicht brechend voll. In Edinburgh haben wir unser Gepäck schnell bekommen und die Dame bei der Autovermietung von Hertz war wirklich nett und hilfsbereit. Sie hat uns alles erklärt und auch Tipps gegeben, die man ansonsten bei einer Autovermietung nicht unbedingt bekommt.

Wie auch schon in der Provence hatten wir ein „kleines Auto“ - einen Corsa – gemietet, der sich dann wieder als größer herausstellte, als uns lieb war. Im Moment „kämpfen“ wir noch ein wenig mit dem Auto, dem Linksfahren und den teilweise sehr engen Straßen.

Unser erster Stopp nach der Ankunft war die Forth Bridge. Eine rote Eisenbahnbrücke aus Stahlstreben aus dem Jahre 1890, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.

Dort in der Nähe haben wir dann auch unser erstes Fish + Chips zum Mittag/Abendessen und einen Pudding zum Nachtisch gegessen. Alles sehr lecker.

Unsere Unterkunft für die nächsten 4 Nächte ist ein großer Caravan. Im ersten Moment waren wir uns nicht ganz sicher, was das wird, aber inzwischen fühlen wir uns ganz wohl. Es ist etwas eng, aber er hat alles, was man braucht.

Morgen geht es früh zu den Puffins / Papageitaucher. Ich hoffe, wir kommen um 6 Uhr aus dem Bett. Aber da 6 Uhr hier, 7 Uhr deutsche Zeit ist, bedeutet das fast ausschlafen für uns.

Samstag, 05. Juli 2025

Wetter: 14 – 22 °C bedeckt und regnerisch bis sonnig

Um 6 Uhr klingelte der Wecker und wir waren recht gut ausgeschlafen, da wir nach dem letzten Tag abends todmüde ins Bett gefallen sind.

Der Karavan selber ist ganz nett, aber leider liegt er direkt an einer Hauptverkehrsstraße (analog einer unserer Bundesstraßen) und da ist die ganze Nacht Verkehr, den wir leider hören. Die Schallisolierung ist nicht so gut.

Wettertechnisch haben wir heute alles erlebt. Als wir zum RSPB Fowlsheugh Naturschutzgebiet gefahren sind, regnete es. Dort angekommen hörte es zum Glück schnell auf. Aber es war noch ziemlich frisch. Die dicke Jacke und der Schal wurden dann schnell zu warm, als die Temperatur trotz starkem Wind immer weiter stieg. Später reichte ein T-Shirt aus und in der Sonne war es schon fast zu warm.

Doch der Reihe nach.

n Fowlsheugh waren wir auf der Suche nach den Puffins/Papageitauchern. Bis wir sie gefunden hatten, haben wir viele andere Vögel (Möven, Trottellummen und Tordalken) fotografiert. Viele der Vögel hatten noch Küken. Ich hoffe, die Bilder sind was geworden.

Ziemlich weit hinten auf dem Klippenweg haben wir dann auch ein paar Puffins gefunden. Aber nur ganz wenige. Dafür, daß uns dieser Spott als Puffinspott angepriesen wurde, war das enttäuschend. Aber wir haben einen sehr netten schottischen Herren kennen gelernt, der uns eine Alternative oberhalb von Aberdeen empfohlen hat. Da werden wir Montag hinfahren, wenn es das Wetter erlaubt.

Der nächste Stopp war das Dunnotar Casle. Einer alten Ruine die einstmals die Kronjuwelen Schottlands beherbergt hat. Reingegangen sind wir nicht, sondern wir haben sie uns nur von außen angeschaut. Es ist schon faszinierend, wie die Menschen damals auf dem schwerzugänglichen Felsen so ein Bauwerk errichten konnten.

Der letzte Punkt heute war der Hafen von Stonehaven. Wo wir als erstes Probleme hatten, einen Parkplatz zu finden. Aber unsere Geduld wurde dann irgendwann belohnt. Es ist ein nettes kleines Hafenstädtchen, mit einer besonderen Strandpromenade. Entlang derer immer wieder Metalskulpturen zu finden waren, die sich auf die Geschichte von Stonehaven bezogen. Sehr interessant und nicht alltäglich.

Gegen 16 Uhr waren wir dann wieder „daheim“. Alleine schon, um uns unsere Ausbeute (ca. 1.200 Bilder bei mir) von heute Morgen anzuschauen und auszusortieren.

Morgen geht es Richtung Süden nach Anstruthers und dann mit dem Schiff rund um die Isle of May. Ich bin mal gespannt, was und dort erwartet.

Sonntag, 06. Juli 2025

Wetter: 14 – 18 Grad, bedeckt mit Regen, später leicht sonnig.

Heute war um 5 Uhr die Nacht vorbei, da wir um 8 Uhr in Anstruthers zu unserer Bootsfahrt sein mußten. Wir hatten etwas Puffer eingeplant, da wir immer noch nicht so schnell wie alle anderen fahren und vorher auch noch einen Kaffee trinken wollten.

Los ging die Tour um 8:30 Uhr mit einem kleinen Boot, auf dem 12 Personen Platz hatten. Wir waren eine ganz gemischte aber sehr angenehme Truppe. Keiner der durch massiven Egoismus aufgefallen ist.

Das erste Ziel war die Isle of May. Hier gab es vor allem Möwen, Lummen, Papageitaucher/Puffins und erstaunlicher Weise Kegelrobben. Letztere waren sehr neugierig und haben unser Treiben aufmerksam verfolgt. Die unterschiedlichen Vögel haben die Felsen bevölkert, was von einer nicht unerheblichen Lautstärke begleitet wurde und natürlich den entsprechenden Gerüchen. Jeder sieht zwar zu, daß er sein Nest nicht beschmutzt, aber nimmt keine Rücksicht auf die anderen.

Die Puffins waren auf der Insel ganz oben beheimatet, so daß wir sie nicht richtig zu sehen bekommen haben und sie auch schwer zu fotografieren waren. Daher haben wir uns an den Vögeln im Wasser versucht und wollten sie beim Starten fotografieren, was gar nicht so einfach war.

Nach der Inselumrundung sind wir weiter zur Insel Bass Rock gefahren, die in erster Linie für ihre Basstölpelkolonie bekannt ist. Dort konnten wir teilweise bis auf ein paar Meter an die Vögel heran. Einige Paare hatten sogar noch kleine Küken. Ein absolut tolles Erlebnis.

Doch die richtige Überraschung kam zum Schluß. Unser Bootsführer hat Fische ins Wasser geworfen. Da konnten wir beobachten, wie die Vögel sich im Sturzflug ins Wasser stürzten, um nach den Fischen zu tauchen. Nachher stritten sie sich um den Fisch. Um uns herum herrschte das komplette Chaos. Aber ich möchte es um nichts in der Welt missen.

Das Wetter spielte auch halbwegs mit. Es nieselte leicht, als wir losfuhren, hörte aber auf, als wir an der Isle of May ankamen. Es war trocken bis zur Fütterung, da begann es wieder zu nieseln. Später am Nachtmittag war es wieder trocken und es kam sogar die Sonne raus. Alles in Allem war das Wetter besser, als vorhergesagt!! Und vor allem war das Meer ziemlich ruhig. Gestern muß das wohl nicht so gewesen sein.

Nach einem Mittagessen in der Anstruthers Fish Bar, in der es angeblich das beste Fish & Chips gibt, sind wir dann nach St. Andrews gefahren. Der Fisch war übrigens wirklich gut. Viel besser als das erste Mal. Aber für Silvia und mich ist das Essen einfach zu fett. Daher müssen wir uns für die nächste Zeit etwas Anderes ausdenken.

Durch St. Andrews haben wir nur einen kleinen Bummel gemacht und uns die Stadt etwas angesehen. Zu viel mehr hatten wir keine Lust, da wir nach dem Tag doch ziemlich müde sind.

Jetzt geht es noch darum die ganzen Fotos zu sichern und die, die absolut nichts geworden sind, auszusortieren. Auf einem schwankenden Boot, mit sich ständig bewegenden Tieren und einer langen Brennweite bleibt einer hoher Ausschuß nicht aus. Von meinen ca. 3.900 Bilder konnte ich schon ohne Weiteres ca. 2.700 aussortieren, bei denen der Ausschnitt nicht ok ist, nur Wasser aufgenommen wurde oder etwas Anderes nicht stimmte. Die Feinsortierung kommt dann daheim.

Montag, 07. Juli 2025

Wetter: 14 – 20°C, teilweise bewölkt aber trocken

Nach den letzten Tagen, haben wir es heute Morgen etwas ruhiger angehen lassen. So langsam macht uns auch die Kälte in unserem kleinen Wohnwagen zu schaffen. Irgendwie finden wir die Heizung nicht und speziell nachts kühlt der Wohnwagen sehr aus. Er scheint wohl nicht richtig isoliert zu sein. Das ist der größte Minuspunkt hier. Ansonsten haben wir alles, was wir brauchen.

Nach dem wir morgens nicht ganz so schnell in die Gänge gekommen sind, wie gedacht, mußten wir auswählen ob wir nach Dundee oder Glamis Castle fahren. Beides wäre sehr stressig geworden, da wir nachmittags noch nach Bullers of Buchan wollten.

Wir haben uns für Glamis entschieden, was eine sehr gute Wahl war. Das Schloss ist immer noch bewohnt und war einmal einer der Wohnsitze der Queen Mum, da sie aus dem Adelsgeschlecht entstammt, welches noch heute Glamis bewohnt. Die Führung, die man mitmachen muß, wenn man die Zimmer sehen will, ist sehr interessant. So haben wir gelernt, daß Shakesperes Macbeth in Glamis beheimatet ist und es einige Geister gibt. Fotografieren war leider verboten.

Danach haben wir uns die Gärten noch etwas angesehen und im Restaurant zu Mittag gegessen, bevor wir noch einmal einkaufen gegangen sind. Laut den Informationen, die wir haben, soll es auf der Isle of Skye keine Supermärkte geben. So richtig glauben können wir es nicht, aber wir haben lieber vorgesorgt.

Um 16 Uhr sind wir dann zum Naturschutzgebiet Bullers of Buchan aufgebrochen sind. Den Tipp hatte uns ein Mann am Samstag gegeben.

Das Gebiet liegt noch nördlich von Aberdeen, so daß wir 1,5 Stunden bis dorthin gebraucht haben. Aber die Fahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir mußten etwas suchen, aber es gibt einen Spot an dem ist man vielleicht noch 5-6 m von den Tieren entfernt und kann sie genau beobachten. Wichtig ist da, daß man nicht dem Hauptweg folgt, sondern nach rechts in einen ziemlich zugewachsenen Weg biegt, der zu den Fotospots führt, auch wenn man das anfangs nicht glaubt.

Dieses Mal waren wir zwar auf festem Land, aber der Wind war so stark, daß das Fotografieren nicht einfacher war. Da hieß es wieder, ein paar Fotos mehr machen. Aber ganz so viele wie gestern waren es dann doch nicht.

Das Wichtigste ist jedoch, daß wir das Foto machen konnten, was wir uns vorstellt haben – Ein Papageitaucher mit Fischen im Mund. Damit können wir jetzt ganz entspannt auf jede weitere Tour gehen.

Morgen geht es ganz früh (um 6 Uhr) los, da wir eine ziemlich lange Tour bis zur Isle of Skye fahren wollen. Wenn das Wetter so gut ist, wie heute, sollte das eine schöne Tour werden.