Franz Josef
Nach dem ich gestern um 21 Uhr ins Bett gegangen bin, hatte
ich um 6:30 Uhr ausgeschlafen. Damit war es kein Problem, um 8 Uhr Richtung
Franz-Josef loszufahren. Immer mit dem Hintergedanken, daß wenn ich keine Lust mehr
habe oder zu müde bin, ich immer irgendwo übernachten kann.
Zuerst ging es wieder mal die gleiche Strecke zurück bis
Richmond und dann auf dem Highway 6 Richtung Westport – Greymouth – Franz-Josef.
Die 6 bedeutete wieder einen kleinen Umweg direkt an der
Küste lang, da ich zu den Pancake Rocks bei Punakaiki wollte. Während der Queen
Charlotte Drive eine Zeitverschwendung war, war dieser Umweg die reinste Freude.
Ich bin immer wieder stehen geblieben, um mich an der Küste und der Brandung zu
erfreuen.
Auch die Pancake (Pfannkuchen) Rocks waren den Umweg wert.
Die Felsformation sieht aus, als ob man Steinplatten wie Pfannkuchen
übereinandergestapelt hat. Wie diese Formation entstanden ist, können die
Wissenschaftler nicht genau sagen, aber Wind, Wetter und das Salzwasser haben
eine große Rolle gespielt.
Man kann sie gar nicht verfehlen, da es einen großen
Parkplatz an dem Punkt gibt, wo der Rundweg zu den Felsen beginnt. Besonders
imposant ist das Schauspiel bei auflaufender Flut, wie ich sie hatte. Da gibt
es einige Stellen, an denen das Meer eindrucksvoll seine Kraft zur Schau
stellt.
Um 17 Uhr war ich in Franz-Josef. Ca. 1 Stunde vorher war
ich an dem Punkt angekommen, daß ich eigentlich keine Lust mehr zum Fahren hatte
und müde wurde. Aber da war ich schon nah genug dran, daß eine zusätzliche
Übernachtung keinen Sinn mehr gemacht hätte.
Ich bin ohnehin gut durchgekommen. Bis auf ein paar
Kilometer war die Straße fast flach und gerade. Nichts im Vergleich zu den
Fahrten oben im Norden der Nordinsel. Aber es hätte wahrscheinlich anders
ausgesehen, wenn ich zum Arthur’s Pass gefahren wäre.
Das größte Problem zeitweise waren die LKWs in den Bergen,
die selbst die einfachsten Steigungen nicht schafften. Aber auch sie machen
Platz zum Überholen, sobald es möglich ist.
Meine Reservierung von 2 auf 3 Tage zu verlängern war kein
Problem. Ich habe sogar ein 2-Bett-Zimmer bekommen, obwohl ich nur ein Einzel
gebucht hatte. Aber das lag direkt an der Wäscherei. Ich weiß echt nicht, was
ich verbrochen habe, aber bis jetzt habe ich immer Zimmer direkt an der Küche,
den Aufenthaltsräumen oder den Badezimmern gehabt. Dieses Mal habe ich mich
geweigert und ein schönes Zimmer weit weg von allem bekommen!!
Abends war ich zu kaputt zum Kochen und bin Essen gegangen.
Da ich nicht genau wußte, worauf ich Appetit hatte, bin ich von Restaurant zu
Restaurant gegangen und habe mir die Speisekarten angeschaut. Auf der beim
Restaurant „Alice May“ vielen mir Spareribs ins Auge. Ich habe sie mir zwar mit
einem unguten Gefühl bestellt, wurde aber sehr positiv überrascht. Das waren mit
die besten Spareribs, die ich je hatte. Das Fleisch war so zart, daß es sich fast
von selber von den Knochen lößte. Ich konnte die Spareribs mit Messer und Gabel
essen und brauchte nicht die Finger zu nehmen. 26,50 NZ$ (ca. 18 EUR) für eine
ordentliche Portion Spareribs mit Krautsalat und Pommes fand ich ok.
Noch eine Besonderheit in Neuseeland – man gibt kein
Trinkgeld oder wenn überhaupt nur ganz
wenig. Z.B. rundet man auf den nächsten vollen Dollar auf.
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After going to bed at 9
pm yesterday, I had no problems getting up 6:30 am. Making it possible to start
towards Franz-Josef at 8 am. The main focus was that I would stop for the night
once I was either to tired or was not in the mood to continue driving.
First part of the way
was back to Richmond and from there on the highway no. 6 towards Westport –
Greymouth – Franz-Josef.
Taking the 6 however
meant a small detour along the coast again as my sightseeing goal for the day
were the Pancake Rocks at Punakaiki. While the Queen Charlotte Drive was a waste
of time this detour was a pleasure. I stopped a couple of times along the way
to enjoy the coast and the breakwater.
The Pancake Rocks were
worth the detour as well. The rock formation look as if the limestone sheets were
stacked upon each other like pancakes. The scientists don’t know exactly how
the formation was created but wind, weather and the sea water had a big effect
on it.
You cannot miss them as
there is a big carpark at the starting point of the short walk to the rocks. Especially
impressing is the spectacle when you are there at incoming high tide like I
did. There are some part at the rock formation where the sea will show its
great power.
At 5 pm at was at
Franz-Josef. About 1 hour before I realized that I was at the point that I
would like to stop. However staying somewhere for an extra night made no sense
at that point.
I anyway had made good
time. Except for a few kilometers the road was nearly flat and straight.
Nothing compared to the roads in the north of the north island. But it would
have been different if I had gone to Arthur’s Pass.
The biggest problem were
the trucks in the mountain as they were sometimes not even able to make the
slightest rise. But they also either stop or drive on the shoulder if possible
to let you pass.
It was not problem to
extend my reservation from 2 to 3 days. I even got a twin room after only
paying for a single. But the single would have been directly at the laundry. I
don’t know what I did in this live but so far I always got rooms close to the
kitchen, common areas or the bathrooms. This time I refused that room and was
given a nice room away from everything.
In the evening I was
too exhausted to cook and therefore I went out for dinner. I did not really
know what I would fancy so I went from restaurant to restaurant to check the
menus. The one from the restaurant “Alice May” showed spareribs which I ordered
with a bit of an uneasy feeling. But what a surprise – those were some of the
best spareribs I ever had!!! The meant was so tender that it came of the bones
without a problem. I was able to eat them with knife and fork and did not have
to use my hands. 26.60 NZ$ (ca. 18 EUR)
for a decent order of spareribs with coleslaw and fries is ok.
One more issue for New
Zealand – you don’t give any tips. Or if you do, it is just very small may
rounding to the next dollar.
Heute habe ich mir hier einen ganz faulen Tag gemacht und
war froh nicht mehr Auto fahren zu müssen.
Viel kann man hier allerdings nicht machen. Als ich
geschrieben habe, ich bin von Restaurant zu Restaurant gegangen, da habe ich
wirklich alle 11 Restaurant abgeklappert, die es hier gibt. Im Vergleich zu
Franz-Josef war Motueka eine Großstadt!!
Ich wäre hier gestern fast durchgefahren, wenn ich nicht
durch Zufall den Hubschrauberlandeplatz gesehen hätte. Denn die Townships
(Gemeinden) Franz-Josef- und Fox-Glacier existieren nur als Ausgangorte für
Wanderungen oder Rundflüge um und auf die beiden Gletscher. Daher gibt es in
beiden Orten auch haufenweise Unterkünfte, aber ansonsten nur ein paar Restaurants,
1 Lebensmittelladen, 1 Tankstelle und ein paar Souveniershops. Das war’s. Genau
der richtige Ort zum Entspannen!!
Dafür gibt es eine Aussicht direkt auf den Gletscher und
die Berge. Grandios!!
Für morgen habe ich mir einen Hubschrauberflug auf den Fox
Gletscher gebucht. Wir fliegen erst um den Gletscher und schauen uns alles von
oben an und gehen dann ca. 2 Stunden darauf spazieren. Natürlich mit einem
erfahrenen Führer. Denn wir wollen die ganze Sache ja auch überleben.
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Today I just was lazy
and happy that I did not have to drive anywhere.
However there is not a
lot you can do here. When I wrote yesterday that I went from one restaurant to
the other, then I really went to all 11 restaurant that are available here.
Compared to Franz-Josef Motueka was a big city!!
I nearly missed
Franz-Josef yesterday, if I had not seen the helicopter landing pad by
accident. The two townships of Franz-Josef- and Fox-Glacier only exist as
starting points for either hiking or helicopter tours around or onto the
glaciers. Therefore you have a lot of accommodations here, but otherwise only a
few restaurants, 1 supermarket, 1 gas station and a couple of souvenir shops. That’s
it!! Just the right place to
relax.
As a kind of
compensation you have a great view of the glacier and the mountains.
For tomorrow I booked a
helicopter flight to the Fox Glacier. First we fly over the glacier and have a
look from above. Afterwards we take a stroll on it for 2 hrs. Needless to say
that we will have a guide as we want to survive the experience!!
Heute Morgen, als ich auf gestanden bin, war der Himmel
wolkenverhangen und man konnte hier in Franz-Josef den Gletscher nicht sehen.
Entsprechend frustriert bin ich natürlich nach Fox Glacier gefahren.
Warum habe ich mir überhaupt den Fox Gletscher angeschaut
und nicht den Franz-Josef? Ganz einfach – der hier in Franz-Josef ist total
überlaufen. Alle Touristen, die mit Bussen ankommen und keine Möglichkeiten
haben nach Fox zu kommen, gehen hier auf den Gletscher. Ein entsprechender
Andrang herrscht dann auch. Am Fox Gletscher ist nicht so viel los und man kann
das Erlebnis besser genießen. Den Tipp hatte ich übrigens von Angela.
OK, ich bin dann gegen 9:30 Uhr los Richtung Fox Glacier. Das
sind 23 km und man braucht ca. 40 min. Mit anderen Worten es geht wieder mal auf
Serpentinen durch die Berge!! Morgen muß ich wieder in die Richtung!!!
Eigentlich hatte ich vorgehabt, vor dem
Gletscherspaziergang an den Lake Matherson zu fahren, da man von dort gut den Mount
Cook (Neuseelands höchster Berg) sehen kann. Bei schönem Wetter spiegelt er
sich sogar im See.
Doch bei den tiefliegenden Wolken, die auch am Fox Glacier
hingen, bin ich erst einmal zum Tourveranstalter gegangen, um zu fragen, ob die
Tour bei dem Wetter überhaupt stattfindet. Die waren froh mich zu sehen, da ich
die einzige auf meiner gebuchten Tour war, da die anderen Teilnehmer auf andere
Touren verschoben hatten. Mir wurde dann die Tour um 10:50 Uhr angeboten, die
ich gerade noch so geschafft habe.
Punkt 10:50 Uhr ging es raus zum Hubschrauberlandeplatz, wo
wir spezielle wasserdichte Schuhe verpaßt bekommen haben. Wir waren 12 Leute in
der Gruppe und 6 gingen in einen Hubschrauber, also mußte der Hubschrauber 2x
fliegen.
Übrigens mußten alle Passagiere eines Fluges zusammen auf
die Waage incl. allem Gepäck, um zu sehen, ob das Gewicht gleichmäßig verteilt
war.
Es war der erste Hubschrauberflug meines Lebens!! Und er
hat riesigen Spaß gemacht!! Der Flug selber dauerte nur ca. 10 min.
Oben angekommen haben immer 6 Personen einen Führer
bekommen. Insgesamt waren wir fast 3 Stunden auf dem Gletscher (11:30 Uhr
Abflug – 15 Uhr Ankunft zurück).
Ich hatte keine richtige Vorstellung von einem Gletscher,
allerdings hatte ich ihn mir ebener vorgestellt, als das, was ich da oben antraf.
Wir sind die ganze Zeit Berg auf und Berg abgelaufen.
Ach ja, das Wetter da oben war übrigens grandios!!
Zusätzlich zu unseren Stiefeln hatten wir Steigeisen
bekommen, die uns bei dem Gehen auf dem Gletscher helfen sollten. An die Dinger
mußte ich mich erst einmal gewöhnen. Die ersten 30 min hatte ich immer das
Gefühl, ich rutsche gleich aus. Doch irgendwann hatte ich in die Dinger
Vertrauen, daß sich mich halten. Danach machte die ganze Sache dann auch mehr
Spaß.
Einen großen Teil der Zeit war unser Führer damit
beschäftigt, entweder Stufen in die Eishügel für uns zu hauen oder loses Eis zu
beseitigen, damit wir nichts abbekommen.
Es war echt ein einmaliges Erlebnis und wenn auch mit 399
NZ$ (ca. 265 EUR) nicht ganz günstig, so war es doch jeden Cent wert. Ich kann
es nur jedem empfehlen, so etwas mal zu machen.
Kräftemäßig war ich froh, als uns kurz vor 15 Uhr der
Hubschrauber wieder abgeholt hat. Nach dem „kleinen Intermezzo“ die letzten 3
Tage war ich doch noch nicht wieder so fit. Ich bin auch gleich nach Franz-Josef
gefahren und habe mich erst einmal
hingelegt.
Abends bin ich dann wieder Essen gegangen, da ich zu kaputt
zum Kochen war. Dieses Mal gab es Pizza im Restaurant „The Landing“. Die Pizza
(vegetarisch mit Oliven, getrockneten Tomaten, Paprika + Schafskäse) war sehr
lecker. Das Rader/Alster dazu auch. Allerdings scheint das neuseeländische Bier
nicht ganz so stark gehopft zu werden, wie das deutsche.
Der einzige Reinfall war der Espresso zum Abschluß. Ich
hatte einen einfachen bestellt, bekam aber für deutsche Verhältnisse einen
doppelten. Der war so stark, daß selbst nach 2x Zucker noch der Löffel drin
stecken blieb. Kostenpunkt 35 NZ$ (ca. 24 EUR).
Inzwischen weiß ich übrigens, daß die Lebensmittelkosten
hier nicht nur für die deutschen hoch sind. Gestern habe ich beim Frühstück ein
älteres britisches Ehepaar bei skypen überhört, die sich bitter böse über die
Lebensmittelpreise bei ihrer Familie daheim beschwerten.
Noch ein paar neuseeländische „Spezialitäten“ zum Abschluß.
Als erstes braucht man im Restaurant nichts zu trinken zu
bestellen, wenn man nicht will. Man bekommt automatisch Tafelwasser auf den
Tisch gestellt und es ist OK auch nur das zu trinken.
Zum zweiten haben wir uns heute mit einem der Guides in Fox
über „Alkohol und Jugendliche“ unterhalten. Er war entsetzt, wieviel Geld die
Jungen teilweise im Monat in der Kneipe lassen (500 – 800 NZ$). Die Frage ist
nur, was sollen sie sonst machen. Viel, was einen ca. 20 jährigen interessieren
könnte, gibt es hier ja nicht!? Und bei den Preisen für Getränke und Essen
kommt das schnell zusammen.
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When I got up this
morning it was very cloudy and you could not see the Franz-Josef-Glacier.
Meaning I was very frustrated but I still drove to Fox Glacier as planned.
Why did I go to the Fox
Glacier and did not have a look at the Franz-Josef-Glacier? Very simple – the Franz-Josef-Glacier
is too much overrun. All tourists arriving here by bus and have no means to go
to Fox Glacier are going onto the Franz-Josef one. Meaning that there are much
more people here on the glacier that in Fox and you can enjoy the experience
much more. I got the tip from Angela by the way.
OK, I started off
towards Fox Glacier at 9:30 am and I needed about 40 min for the 23 km. Meaning
it was a windy road through the mountains again!! And I
have to do it once more tomorrow!!
Normally I had planned
to visit Lake Mahterson before the walk on the Glacier as you are able to see
Mount Cook (New Zealand’s highest Mountain) from there. If the weather is nice,
the mount is reflected in the lake.
However it was as
cloudy in Fox as it was in Franz-Josef. So I drove up to the tour organizer to
check if the tour is taking place or not. They were quite happy to see me as I
was the only one on the tour I had booked. All others had moved to different
times. I was offered the tour at 10:50 am which I just made.
10:50 sharp we started
off with a bus to the helipad. There we got some special waterproof boots. We
were 12 people and only 6 fit in the helicopter so it had to go twice.
By the way all
passengers and their gear of one flight had to go on a scale to see if the
weight was equally distributed between the two groups.
It was the first
helicopter flight of my life and a great fun!! The flight itself took about 10
min.
On the glacier always 6
people were supervised by one guide. All in all we were 3 hours on the glacier
(11:30 am start – 3 pm return)
Oh, by the way the
weather up there was just gorgeous!! Nice and sunny.
I had not real idea
what to expect from a glacier, but I thought it would be more flat. We had to
go up and down small hills all the time.
In addition to our
boots we got crampons. They helped us to move on the ice. I really had to get
used to those things first. For the first 30 min I always had the feeling that
I would slip any minute. But at a certain point I got the hang of it and then I
had a lot of fun.
A lot of times our
guide was busy either making steps for us so we could more easily move up and
down the ice hills or chipping away loose ice so it would not fall on us.
It was a great
experience. However it did not come cheap. But the 399 NZ$ (ca. 265 EUR) were
worth every cent. I can only urge everyone to do something like this.
When we were back at
the helipad at 3 pm I was a bit exhausted. After my “little intermezzo” the
last 3 days I was not total fit again. I directly drove back to Franz-Josef and
went to bed for some time.
In the evening I went
out for dinner again as I was too tired to cook. This time I had a pizza at the
restaurant “The Landing”. The pizza (vegetarian with olives, dried tomatoes,
red pepper + feta) was delicious. The shandy as well. However the beer in New
Zealand does not seem to contain as much hop as the German beer.
The only thing that was
not so good was the espresso I ordered at the end of the meal. I ordered a
single one but got a double one from a German perspective. And that one was so
strong and bitter that even 2 sugar did not make it drinkable for my taste. The
total costs 35 NZ$ (ca. 24 EUR).
By now I know that the
food costs are not only high for Germans. Yesterday I overheard a senior couple
for Britain complaining about the cost of food here while skyping with their
relatives at home.
Before I close two more
„specialties“ from New Zealand.
First of all you don’t
have to order a drink in a restaurant here if you don’t want to. You always get
table water free of charge and it is ok just to drink that.
And the last issue is
that we had a discussion with one of the guide in Fox about “alcohol and young people”.
He was really astonished how much money the young ones spend in the local pub every
month (500 – 800 NZ$). The only question is, what else should they do?
There is not much else around that
would interest a 20 something year old?! And with the cost for food and
beverages the amount is easily reached.
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