Batalha
01OCT
Inzwischen
sind Anita und ich ein gut eingespieltes Team. Um 8:30 Uhr gab es
Frühstück und kurz vor 10 Uhr saßen wir im Auto Richtung „Mata
Nacional do Bucaco“ einer ehemaligen Sommerresidenz der
portugiesichen Könge. Das ehemalige Schloß ist heute ein Hotel, in
dem man für entsprechendes Geld übernachten kann. Beim Anblick des
Hotels von Außen waren wir schon versucht, uns das nächste Mal dort
eine Nacht zubuchen.
Zu dem
Schloß gehört auch ein riesiges Waldgebiet mit allen möglichen
Kapellen, Baumsorten, Teich etc.. Man zahlt nur einen Betrag pro Auto
– egal wie viele Personen sich darin befinden und kann dann den
ganzen Tag in dem Areal verbringen.
Wir
hatten nur ca. 2 Stunden eingeplant und sind dann doch etwas länger
geblieben, weil es uns so gut gefallen hat. Es war nicht nur das
Kontrastprogramm – vom Meer in den Wald – sondern uns gefiel die
Ruhe und die Stimmung ungemein.
Doch
eigentlich war unser Hauptziel Coimbra. Eine Stadt, die in unseren
beiden Reiseführern ungemein angepriesen wurde. Und die uns darum,
um so mehr enttäuscht hat.
Der
Stadt an sich sieht man die wirtschaftliche Krise Portugals sehr an.
Während unseres Bummels durch die Stadt sind wir an einen Häusern
vorbeigekommen, bei denen die besseren Zeiten schon lange her sind.
Die Altstadt war auch sehr nett mit vielen kleinen Cafés.
Was mich
überrascht hat, war die Kathedrale „Sé“. Sie stammt aus der
romanischen Bauzeit (ca. Ende des 12. Jhd.) und ist noch fast im
Original erhalten. Was selten ist. Außerdem ist sich nicht als
Prachtbau, sondern als Wehrkirche angelegt, was ihr eher das Aussehen
einer Burg, als einer Kirche gibt.
Die
größte Enttäuschung war jedoch der Besuch der Universität.
Während wir bis jetzt meistens zwischen 2-4 EUR Eintritt für die
Kirchen oder Burgen bezahlt haben, wollte die Uni 10 EUR haben. Dafür
gäbe es dann aber auch 3 Attraktionen. Einmal die prachtvolle
Capello de Sao Miguel, dann die barocke Biblioteca Joanina und zum
Schluß noch die historischen Säle der Universität.
Da uns
sowohl die Kapelle als auch die Bibliothek interessierten, waren wir
durchaus bereit, das Geld auszugeben.
Allerdings
konnten wir in die Kapelle nur einen kurzen Blick werfen, weil wir
nicht hineinkonnten und x andere mit uns einen Blick durch die
schmale Tür werfen wollten. Die historischen Säle waren sehr dunkel
und teilweise in einem schlechten Zustand, so daß wir uns fragten,
was mit dem Eintrittsgeld gemacht wird.
Die
größte Enttäuschung war jedoch die Bibliothek. Es durften immer
nur Gruppen von max. 60 Leuten gleichzeitig hinein. Und unsere Gruppe
war schon kleiner. Trotzdem konnte man sich da drin nicht bewegen.
Fotografieren durfte man auch nicht – auch nicht ohne Blitz und
eine Erklärung bekam man nur, wenn man der Reiseleitung der Gruppe
zugehört hat, die gleichzeitig mit uns in der Bibliothek war.
Ansonsten hätte es gar nichts gegeben.
Alles in
Allem fanden wir das Preis-Leistungsverhältnis schlecht. Zwischen
dem was versprochen wurde und dem was man bekam, klaffte ein tiefes
Loch. Ich weiß nicht, ob sich Coimbra das leisten kann, weil sie
wissen, daß die Touren durch Nordportugal immer dort Station machen
und das Geld fließt, egal, was sie machen. Oder ob die
Verantwortlichen hoffen, im Moment so viel Geld wie möglich
abzuschöpfen, um damit irgendwelche Haushaltslöcher zu stopfen.
Keine Ahnung. Ich kann nur allen raten, wenn Ihr die Wahl habt,
bleibt lieber länger im Wald oder sonst wo und meidet Coimbra. Für
uns war es den Umweg nicht wert.
Vor dort
aus ging es dann nach Batalha, dem nächsten Stopp unserer Reise.
Morgen wollen wir hier ein berühmtes Kloster besichtigen. Unser
Hotel liegt sogar in Sichtweite davon. Ich hoffe nur, daß wir da
mehr Glück haben.
Ach ja,
noch ein paar kleine Hinweise zum Thema „Autofahren“:
die
Auf- und Abfahrten sind hier sehr kurz. Rauf kann man meistens nicht
genug Geschwindigkeit aufbauen, um sich in den fließenden Verkehr
einzufädeln. Die meisten Portugiesen wechseln daher auch auf die 2.
Spur, wenn sie jemanden auf dem Beschleunigungsstreifen sehen. Und
die Abfahrten sind so kurz und eng, daß man meistens ziemlich
Bremsen muß, um nicht aus der Kurve zu fliegen. Da oftmals sowieso
keiner hinter einem ist, ist das auch kein Problem.
Es
gibt durchaus Autofahrer, die auf der Autobahn konstant zwischen 60
– 80 kmh fahren, auch wenn 100 – 120 kmh erlaubt sind. Das wird
halt so akzeptiert. Als Deutscher muß mal nur aufpassen, daß man
nicht auffährt.
Wer
sich ein Auto von einem Autovermieter leiht, sollte sich unbedingt
für das elektronische Mautsystem anmelden. Dann bekommt man eine
Gesamtrechnung am Ende. Ansonsten verliert man leicht den Überblick,
wann was wie wo zu zahlen ist. Denn es gibt nicht nur ein System,
sondern auf der A1 (Nord-Süd-Hauptverbindung) noch ein zweites, was
anders funktioniert.
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01OCT
- ca. 170 km
Hotel Residencial
Batalha, Largo da Misericórdia Nº29, 2440-100 Batalha Portugal, Telefon +351 244 767 500
Einelzimmer 37,50 EUR p.P pro Nacht
01OCT -
18 - 22 °C sonnig
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