Porto
24SEP
Heute
war der Tag, an dem ich meinen langersehnten Urlaub antreten konnte!!
Die
Lufthansa hat uns (meine Freundin Anita und mich) mit dem Flug LH1176
sicher, wenn auch etwas verspätet, nach Porto gebracht.
Dort
angekommen, haben wir uns an unser erste Abenteuer gewagt – mit der
Metro in die Innenstadt zu fahren. Den 3-Tage-Pass für sämtliche
öffentlichen Verkehrsmittel haben wir ohne Probleme im Flughafen an
der Touristeninformation bekommen. Und auch die Metro zu finden, war
einfach – immer den Schildern nach.
Die
Herausforderung an der Sache war, alle Leute mit Ihren Koffern in die
Metro zu bekommen. Die ist sehr schön und modern, aber nicht für
großes Gepäck konzipiert. Zum Glück sind die Portugiesen sehr
freundlich und relaxt und so haben wir es dann auch wieder aus dem
ziemlichen vollen Wagen wieder hinausgeschafft.
Unser
Hotel liegt etwas abseits der Altstadt aber noch nah genug, daß man
mit der U-Bahn, die ca. 5-10 min zu Fuß entfernt liegt, in kurzer
Zeit in der Innenstadt ist.
Doch
bevor wir uns in die Innenstadt aufgemacht haben, haben wir uns an
unser 2. Abenteuer gewagt – bei Lidl (!!!) Wasser mit Kohlensäure
zu besorgen. Wir beide bevorzugen nun einmal das mit, während auch
hier eher das ohne Standard ist. Zwei Sorten „Wasser“ hatten wir
ausgemacht, die nach Wasser mit Kohlensäure aussahen. Es gab also
eine 50:50 Chance, daß wir wenigstens mit einer Sorte richtig
langen. Was dann auch so war. Das andere scheint Zitronenlimo mit
Süßstoff zu sein, weshalb auch kein Zucker auf der Kalorienangabe
angezeigt wurde. Man bzw. Frau lernt eben nie aus!!
Auf eine
große Sightseeing Tour hatten wir beide heute keine Lust mehr und so
sind wir einfach so in die Stadt gefahren. Die Metroline D fährt
über die Brücke „D. Luis I“ und brachte uns damit auf die Seite
des Duoro-Flusses, von der aus wir einen schönen Blick auf die
Altstadt von Porto hatten. Den Ausblick haben wir dann auch eine
ganze Zeit genossen, in der wir am Kai entlang geschlendert sind.
Nach
einem leckeren Abendessen mit wunderschönem Ausblick sind wir dann
wieder mit Bus und Bahn zurück ins Hotel gefahren. Wir waren erst
nicht so sicher, ob es eine gute Idee wäre, direkt unten am Kai zu
essen und hatten Angst in eine Touristenfalle zu tappen. In dem
kleinen Restaurant „Tempero d'Maria“ in der Nähe der Brücke
wurden wir nicht nur nett bedient, sondern das Essen war gut und
schmeckte. Die Speisen waren anders zubereitet als sonst.
Die
Fahrt unten vom Fluß bis zur Haltestelle „Trindade“ (eigentlich
nur 3 Stopps mit der Metro) hat fast 1 Stunde gedauert, da der Bus
sich durch die Altstadt quälen mußte. Zu Fuß wären wir
wahrscheinlich schneller gewesen.
Mal
sehen, was wir morgen machen. Das hängt auch davon ab, ob sich der
Regen wieder verzieht und wir wieder so schönes Wetter wie bis ca.
19 Uhr haben werden.
25SEP
Heute
haben wir mit dem „richtigen“ Sightseeing hier in Porto
angefangen. Aber wahrscheinlich nicht ganz so, wie Ihr Euch das
vorstellt.
Als
erstes sind wir morgens auf den Friedhof von Agramonte gegangen, den
wir bei unserer Einkaufstour zum Lidl entdeckt hatten. Was wir über
die Mauer zu dem Zeitpunkt sehen konnten, hatte uns neugierig
gemacht. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt!!
Es war
mehr eine Stadt für die Toten, als ein Friedhof, wie wir ihn kennen.
Sehr häufig gab es kleine Häuser, in denen die Särge unverdeckt
standen. Die Häuser waren teilweise sehr aufwendig und individuell
zurecht gemacht und man hatte wirklich das Gefühl, man geht in einer
kleinen Stadt spazieren. Es gab auch „normal“ Begräbnisstätten,
aber nicht in dem Masse, wie man es sonst kennt.
Wir
haben später in der Kirche von Sao Fransisco gelesen, daß der
Friedhof außerhalb der Stadt als Privatfriedhof gegründet wurde,
nach dem per Gesetz niemand mehr in den Kirchen der Stadt begraben
werden durfte. Das paßte dann auch dazu, daß es auf dem Friedhof
unterschiedliche Bereiche für die unterschiedlichen Orden gab.
Danach
ging es dann zum Zentralbahnhof, der innen mit Fliesen dekoriert ist.
Fliesen werden hier sehr auch sehr viel zur Dekoration der Häuser
von Außen genutzt. Wer also in der nächsten Zeit ein paar spezielle
Fliesen für sein Haus oder seine Wohnung braucht, sollte mal im
Internet nach Fliesen aus Portugal suchen.
Die
nächsten Versuche in 2 Kirchen (Ingreja dos Congregados und die
Kathedrale Sé) zu kommen scheiterten an diversen Messen und einer
Hochzeit. Ob das jetzt nur sonntags ein Problem mit den Messen ist,
werden wir Montag herausfinden :-).
Von der
Kathedrale sind wir dann ein „paar“ Stufen hinunter an den Cais
der Altstadt gelaufen. Seid gewarnt, die Stufen sind nur etwas für
Leute mit langen Beinen, da die Stufen Höhen sehr hoch sind und die
Treppen scheinen nie enden zu wollen. Nicht nur wir hatten damit
Probleme, sondern auch alle anderen jeden Alters und Größe. Wir
haben uns gefragt, ob die Stufen nur was für die Touristen sind oder
ob die Portugiesen die auch nutzen. Dann kann man nur Hochachtung vor
den haben.
Nach
einer kleinen Stärkung in Form eines Kaffees sind wir dann in die
Kirche Sao Francisco gegangen, die für ihre vergoldeten
Schnitzereien bekannt ist. Die Schnitzereien waren toll, aber in der
Anhäufung haben sie uns eher abgeschreckt als alles andere. Leider
durfte ich kein Bild machen, aber ich kann nur sagen, daß man in der
Kirche jede langweile Messe übersteht, da man genug zu tun hat, sich
die Schnitzereien im Detail anzuschauen. Wahrscheinlich bis ans
Lebensende!!
So viel
Glück wir gestern hatten mit unserem Restaurant auf der anderen
Kaiseite, so viel Pech hatten wir heute mit dem Restaurant, in dem
wir einen kleinen Mittagssnack zu uns nehmen wollten. Wir haben 1
Stunde auf das Essen gewartet und dann war es noch nicht einmal toll.
Mehr Glück hatten wir dann wieder auf der anderen Kaiseite gegenüber
der Altstadt. Im Restaurant „Maria L.M. Monteiro“ haben wir
wieder gut gegessen.
Auf der
anderen Flußseite sind wir abends wieder gelandet, weil ich ein paar
schöne Fotos von Porto im Sonnenuntergang machen wollte. Leider zog
es sich gegen Abend wieder zu. Aber ein paar Fotos mit der
beleuchteten Altstadt habe ich doch geschafft.
Zurück
sind wir wieder mit dem Bus bis zur Station „Trinidade“ gefahren.
Anstatt eine 1Std wie gestern hat das dieses Mal nur ca. 10 min
gedauert. Alles in Allem waren wir innerhalb von 25 – 30 min wieder
im Hotel. Keine Ahnung was gestern los war. Vielleicht lag es einfach
daran, daß es Samstag gewesen ist.
Morgen
werden wir mal die Straßenbahnen ausprobieren. Eine soll angeblich
bis an die Atlantikküste in den Vororten gehen. Mal sehen!!
Hoffentlich hält auch das Wetter. Im Moment ist es zwar ab und zu
mal wolkig, aber dafür nicht zu heißt. Also perfekt für unser
Vorhaben.
26SEP
Heute
war unser letzter Tag in Porto. Morgen holen wir das Auto und machen
uns auf die Reise Richtung Lissabon.
Auf der
einen Seite freuen wir uns auf die Tour, aber auf der anderen Seite
ist es fast schade, schon aus Porto abfahren zu müssen. Die Stadt
hat viele nette Ecken und wir haben bestimmt noch nicht alle
entdeckt.
Heute
sind wir mit dem Bus (Nr. 500) bis an die Atlantikküste von Porto
gefahren. Der 3-Tages-Pass für die öffentlichen Verkehrsmittel hat
sich wirklich bezahlt gemacht.
Am
Atlantik war es recht windig, aber wir hatten unseren Spaß an dem
einen Punkt den Surfern zuzuschauen und an einem anderen, wie sich
die Wellen an der Mole gebrochen haben. Dabei war heute recht gutes
Wetter. Da möchte ich nicht bei schlechtem sein!!
Zurück
haben wir eine historische Straßenbahnen genommen. Hier mußten wir
2,50 EUR zahlen, da sie nicht in unserem Ticket mit enthalten war.
Aber dafür war es ein Erlebnis.
Zu Fuß
ging es bergauf bis zum Kristallpalast, der schon einmal bessere
Zeiten gesehen hat, von dessen Gelände man aber einen wunderschönem
Blick über Porto hat.
Zum
Abschluß des Tages vor dem Abendessen haben wir uns noch eine Tour
durch einen Portweinkeller geleistet. Erst wollten wir zur Kellerei
Sandemann, aber da hätten wir erst Karten für morgen Nachmittag
bekommen. Zum Glück gibt es mehr als eine Kellerei und bei der
Kellerei Calem, hatten wir auch das Glück, kurz darauf an einer Tour in
englischer Sprache teilnehmen zu können. Die Tour war sehr
interessant und der Portwein, den wir probieren durften lecker. Der
weiße Portwein hat uns beiden besser als der rote geschmeckt.
Interessanter
Weise hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein, als wie in die
Kellerei gingen und bedeckten Himmel, als wir wieder herauskamen. So
schön das Wetter auch tagsüber ist, abends zieht es sich im Moment
immer zu. Besser als anders herum :-)
Unser
Fazit zu Porto ist – es ist eine interessante Stadt mit viel Flair.
Wir waren gerne hier und es wäre schade gewesen, nicht hier her zu
kommen.
Ein
großes „Aber“ gibt es jedoch auch. Wir haben hier viele
Anzeichen für die wirtschaftlichen Probleme gesehen. Die vielen
Obdachlosen sind nur eines davon. Am meisten sind uns aber die
vielen, ehemals schönen alten Häusern mit Kachelfronten und alten
hohen Türen aufgefallen, die kurz davor sind, in sich
zusammenzufallen.
Die Leute sind jedoch alle nett und
hilfsbereit. Als Tourist spürt man keine Spannungen oder
unterschwelligen Aggressionen. So viel, wie wir die öffentlichen
Verkehrsmittel genommen haben, wäre uns das aufgefallen
Wir sind
einmal gespannt, was uns „auf dem Land“ erwartet. Morgen geht es
dann ins Duoro-Tal, dem Weinanbaugebiet hier in der Gegend. Pinhao
ist ein kleiner Ort ohne große Attraktionen. Aber eine gute
Alternative für eine Flußfahrt auf dem Duoro, wenn man die nicht
von Porto aus machen will, was einen ganzen Tag dauert.
Jetzt
hoffe ich nur, daß die Tips aus dem Internet, das halten, was sie
versprechen.
|