Coromandel
Nach der langen Fahrt gestern, wartete heute mit 503 km eine
ähnlich lange auf mich. Aus dem Grund wollte ich auch so früh wie möglich
loskommen. Mit allem Drum und Dran ist es dann doch 8:30 Uhr geworden.
Ich wollte nicht direkt von Paihia nach Coromandel fahren,
sondern mir wenigstens noch eine Sache anschauen. Auf meiner „Sightseeing Liste“
standen noch 2 Sachen, die sich leider ausgeschlossen haben.
Das erste wären die Toilettenhäuschen in Kawakawa gewesen,
die von Friedrich Hundertwasser entworfen wurden. Ein Bild davon, hätte gut in
meine Sammlung gepaßt. Die Idee für das Toilettenhäuschen in Paihia ist dadurch
wohl erst entstanden. Aber so wie es aussieht, scheint es wirklich einen Faible
der Kiwis für besondere Toilettenhäuschen zu geben. Das nächste habe ich in der
Mitte von nirgendwo in Paparoa gefunden!!
Die zweite Option, die ich auch gewählt habe, waren die
Kauri-Bäume im Waipua Wald. Die Kauri Bäume sind einmalig und wachsen nur in
Neuseeland. Leider gibt es nur noch sehr wenige wirklich alte Bäume, da gerade
die Engländer die Bäume gerne wegen ihres Holzes gefällt haben. Außerdem sind sie
sehr anfällig. Alle Besucher mußten Ihre Schuhe säubern, bevor sie in den
Bereich mit den Bäumen durften. Außerdem mußten wir auf den Wegen bleiben, da
die Wurzeln, die die Bäume ernähren nah an der Oberfläche liegen und von den Besuchern
somit leicht beschädigt werden könnten.
Ansonsten sind es imposante Bäume. Ob sie jetzt größer oder
älter sind wie die Zedernbäume, die wir in Kanada gesehen haben, kann ich nicht
sagen. Aber das ist auch irgendwie egal. Ich fand es nur schade, daß ich nicht
mehr Zeit im Wald verbringen konnte, da noch eine lange Fahrt vor mir hatte.
Und die Fahrt hatte es in sich!! So langsam kann ich auch
mit dem Auto und auf der linken Seite Serpentinen fahren. Die erste Serpentinen
Strecke war durch die Berge direkt nach den Kauri-Bäumen und die zweite dann
auf dem Weg nach Coromandel. Mir graut es ja schon davor, die Strecke am Montag
wieder zurückfahren zu müssen, wenn ich nach Rotorura fahre.
Doch erst einmal bin ich um 18:30 Uhr in der Jugendherberge
von Coromandel angekommen. Von den insgesamt 10 Stunden, die ich unterwegs war,
bin ich ca. 8 gefahren. Die 2 Stunden verteilen sich auf die Spaziergänge zu
den Bäumen, diverser Toilettenstopps und einem langen Mittagessen bei McDonalds.
Die Jugendherberge hier eigentlich keine Jugendherberge, so
wie ich sie kenne. Es ist eher ein Motel und ein Caravanplatz, wo man noch ein
paar Möglichkeiten für Backpackers untergebracht hat. Das Zimmer ist eine
Kombination aus den letzten beiden. Ich habe ein Doppelbett, eine kleine Kommode,
eine Ablage und diverse Harken im Zimmer. Die 5 Bügel, die ich mir in Auckland
gekauft habe, sind bis jetzt die beste Investition gewesen!!
Das Zimmer selber ist kaum breiter wie das Doppelbett.
Nachts mit Schwung aufstehen ist, dann renne ich voll gegen die Wand!! Was die
Sauberkeit anbelangt, so läßt die auch etwas zu wünschen übrig. Aber ich werde
es schon überleben!!
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After the long drive
yesterday I had another 503 km ahead of me today. That’s why I wanted to start
as early as possible. However all in all it took me until 8:30 am before I
could get away.
I did not want to drive
from Paihia directly to Coromandel, but I wanted to have a look at at least one
more attraction. There were 2 attractions left on my list. Unfortunately I
could not do both.
My first option were
the public toilets in Kawakawa which were designed by Friedrich Hundertwasser. A
picture of those would have been good for my collection. I believe the public
toilet in Paihia was inspired by those. But as it seems the Kiwis have a thing
for unconventional public toilets as I found another one in the middle of
nowhere in Paparoa!! (picture see above)
I chose the second
option and visited the Kauri tree in the Waipua forest. The Kauri trees are
unique to New Zealand. Unfortunately there are only a few old ones left as the
English liked to use their wook very much. Also they are very fragile. We all
had to clean our shoes before entering the wood. In addition we had to stay on
the paved walkway as straying from them would have damaged the trees roots as
they are lying very close to the surface.
They are very
impressive tree. I don’t know if they bigger or older than the cedar trees we
saw in Canada. But that does not matter. I just was sorry that I could not
spend more time in the woods as I still had a long drive ahead of me.
And the drive was not
fun!! By now I can drive winding road with this car and on the left side of the
road. The first part was through the mountains directly after the forest and
the second part on the coastal highway before reaching Coromandel. I am really
not looking forward driving the way back when going to Rotorura.
I arrived here at the
youth hostel in Coromandel at 6:30 pm. In total it took me 10 hrs to get here.
8 of those I just drove. Only 2 hours were used up with the forest walks and a long
lunch stop at McDonalds.
The youth hostel is not
a typical one. It is more a motel and a campground with some added backpackers
facilities. My room is a combination from the last 2 backpackers. I have a
double bed, a small dresser, a shelf and some hooks on the wall. The 5 hangers
I bought in Auckland were the best investment so far!!
The room is only a bit
wider that the double bed. So I have to refrain from getting up to fast at
night or I am bumping into the wall!! When it comes to the cleanliness of this
place is it not as good as the other two hostels. But I will survive.
Nach den letzten beiden Tagen war heute Ausruhen angesagt.
Erst einmal wurde ausgeschlafen und dann neben der Wäsche noch die Sachen
gemacht, die die letzten Tage liegen geblieben sind wie z.B, E-Mails
beantworten oder Postkarten schreiben.
Natürlich bin ich auch mal in die Stadt gegangen. Sie ist
ganz nett, aber viel zu sehen gibt es nicht. Coromandel eine Stadt zu nennen
ist eigentlich übertrieben. Es ist eher ein Dorf mit einer Hauptstraße, wo man
alle Läden finden kann. Incl. einem Gemischtwarenladen, wie man ihn teilweise nur
noch aus Filmen kennt. Aus deutschen Städten und Dörfer verschwinden sie immer
mehr.
Nachmittags habe ich mich dann zur einzigen Attraktion hier
im Ort aufgemacht, die mich interessierte. In Coromandel lebt der (bekannte) Töpfer
Barry Brickell, der in den 70er Jahren angefangen hatte eine Schmalspureisenbahnstrecke
in die Berge zu bauen, um dort seinen Ton abbauen zu können. Aus den paar
benötigten Metern wurde immer mehr. Zuerst konnte er das Geld noch selber
aufbringen, aber als er sich Geld vom der Bank leihen mußte, zwang diese ihn
irgendwann Passagiere für Geld zu befördern, um den Kredit zurückzahlen zu
können.
Das Interesse der Leute an dieser Bahn war von vornherein
so groß, daß das mit dem Kredit abzahlen ohne Probleme geklappt hat und Barry
die Strecke noch erweitern konnte. Heute sind es ca. 3 km mit diversen Tunneln,
Brücken und Weichen. Für jemanden, den Bahnen interessiert, ist es sehr
interessant, wie die Strecke gebaut wurde, um die ca. 100 Höhenmeter überwinden
zu können. Es hat auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht.
Kostenpunkt 30 NZ$. Alles was nach Abzug der Kosten für
Personal und Instanthaltung übrigbleibt, geht in die Wiederaufforstung des
Waldes mit einheimischen Bäumen wie z.B. den Kauri-Bäumen, da die Gegend hier
von der Abholzung stark betroffen gewesen ist.
Ich bin übrigens dorthin gelaufen. Das geht ohne Probleme,
da es hier auch etwas außerhalb des Stadtzentrums Fußwege gibt!! So etwas bin
ich aus den USA gar nicht gewöhnt.
Das Publikum hier in der JHB ist übrigens sehr gemischt.
Sowohl in Bezug auf die Nationen, wie das Alter. Das war auch schon in Paihia
so, während das Hostel in Auckland eher von jüngeren Leuten bevorzugt wurde und
einen sehr hohen deutschen Anteil an Gästen hatte.
Das gemischte Publikum hier macht es auch einfacher, mit
den Leuten in Kontakt zu kommen. Neben ein paar jüngeren deutschen Gästen habe
ich eine sehr nette britische Dame aus Bristol kennengelernt, die vor kurzem in
Rente gegangen ist und jetzt alleine und per Bus durch Neuseeland reist.
Zum Mittag hatte ich mir übrigens geräucherten Fisch aus
einer lokalen Räucherei geholt. Im Vergleich zu vielem anderen war das auch
nicht so teuer und schmeckte einfach köstlich. Da werde ich mir morgen noch einmal
was besorgen und mitnehmen.
Viele Leute haben mich gefragt, ob Motels wirklich so viel
teurer gewesen wären. Ich habe ein Bild vom Angebotsschild des Motels nebenan
gemacht. Die wollen 130 NZ$ für ein Doppelzimmer haben und der einzige
Unterschied ist, daß das Bad direkt beim Zimmer ist. Dafür gibt es aber keine
Küche!! (Bild siehe unten)
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After 2 busy days I
really needed some rest today. First of all I slept in and then I did my
laundry plus all those things that I was not able to take care of the last
couple of days like answering my e-mails or writing postcards.
Also I went into town. It
is nice, but not much to see. I have a hard time considering Coromandel a town.
It is more a village with main street where you have all the shops you need
incl. a hardware store that you probably only know from the movies. In Germany
they are disappearing more and more.
In the afternoon I went
to the only attraction here that really interested me. In Coromandel lives the
(famous) potter Barry Brickell who started to build a light railway into the
mountains to get his clay. He extended the couple of meters he really needed
more and more. First he could pay everything out of his own pocket. But at one
point he had to borrow money from the bank. They forced him to transport
passengers for money to pay the loan back.
So many people were
interested in his railway that he could pay off his loan without a problem and
he could extend the railway. Today the track covers 3 km incl. tunnels, bridges
and deflectors. For someone interested in railways it is really interesting to
see how they build the tracks in order to be able to go up 100 m difference in
altitude.
The tour costs 30 NZ$.
What is left after costs is used for reforstation with native trees like the
Kauri-Trees. This area was very badly hit by logging operations.
By the way I walked
there without a problem. You have walkways here also outside the main town
center. Something I am not used to from the USA!!
The people here in the
YHA come from all different nations and are off different ages. That was the
same in Paihia while the people in the hostel in Auckland were all younger and
mainly from Germany.
The mix of people here makes
it easier to get in contact with them. A side from some younger German people I
have met a nice English lady from Bristol who retired recently and is now traveling
through New Zealand by bus on her own.
For lunch I bought some
smoked fish out of a local smokehouse. Compared to a lot of things the fish was
not very expensive and was very delicious. I will get some more tomorrow.
By the way a lot of
people asked me I stay in hostels and not motels. Motels could not be so much more
expensive. I attach a picture from the motel next door offering a double room
for 130 NZ$!!! The only difference is that you have a bathroom attached – but no
kitchen.
Heute hatte ich Cathedral Cove und den Hot Water Beach auf
dem Programm. Leider liegen beide Sache in Whitianga auf der anderen Seite der
Coromandel Landzunge. Das hätte wieder 1,5 Stunden Fahrt pro Richtung für mich
bedeutet. Daher hatte ich entschieden, mich einer Tour anzuschließen. Sie
kostete heute 75NZ$ anstatt 90NZ$ und das war es mir wert.
Abgeholt wurde ich erst um 11:30 Uhr, da man beides nur bei
Ebbe sich anschauen kann und Ebbe im Moment erst spät am Nachmittag ist.
Dadurch hatte ich den Morgen um noch Einiges zu erledigen.
Als erstes ging es zu Cathedral Cove, welches eine Art Tor
ist welches das Meer aus dem Gestein gewaschen hat. Um da hinzugelangen muß man
einen 30 – 45 min Weg auf sich nehmen. Hin ist ganz angenehm, da es meistens
bergab geht, aber zurück sollte man ein paar Minuten mehr einplanen, da es dann
nur bergauf geht. Je nach Temperatur draußen kann das ziemlich heftig werden.
Aber der Strand mit dem Torbogen ist es auf jeden Fall wert!!
Der 2. Stopp war bei Hot Water Beach. Das kuriose an dem Strand
ist, daß es ca. 20 Meter gibt, an denen heißes Wasser an die Oberfläche dringt.
Viele Leute bauen sich kleine Sandburgen, um das heiße Wasser zu genießen. Es
reicht aber schon, wenn man am Strand steht. Einige Bereiche sind so heiß, daß
man es kaum aushält.
Bei 25 °C draußen hatte keine Lußt auf heißes Wasser,
sondern habe mir das Treiben angesehen. Eine Lektion, die man dort lernt ist,
daß man als Einzelkämpfer nicht weit kommt. Nur wenn man mit mehreren
zusammenarbeitet, schafft man es schnell genug eine kleine Sandburg zu bauen,
die den Wellen standhalten kann!!
Auf der Tour waren wir nur zu 3. Ich war die einzige aus
Coromandel. Daher hatte ich Zeit unseren Fahrer Louis mal wegen
Lebenshaltungskosten etc. auszuhorchen. Laut Louis braucht man ca. 3.100 NZ$ um
ein passables Leben zu führen. Das sind ca. 18.50 NZ$ pro Stunde. Die Lebenshaltungskosten
sind so hoch, da es nur 2 Lebensmittelkonzerne gibt, die den Markt unter sich
aufgeteilt haben und die Preise künstlich hoch halten. Viele neuseeländische
Produkte sind im Ausland günstiger wie hier.
Die Immobilienpreise steigen im Moment enorm, da viele
Asiaten sich auf Neuseeland Ferienhäuser kaufen. Die hohen Preise (ca. 500.000
NZ$ für ein 4 Zimmerhaus mit etwas Land) bedeuten, daß die Einheimischen immer
mehr Probleme bekommen, sich Eigenheime zu leisten.
Morgen wartet dann wieder eine lange Fahrt von Coromandel
nach Rotorura auf mich. Ich gehe mal wieder von 10 Stunden aus. Das Highlight
wird allerdings der Besuch bei den Hobbits in Matamata werden!!
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Today I had planned to
go to Cathedral Cove and Hot Water Beach. Unfortunately both of them are at
Whitianga on the other side of the Coromandel peninsula. It would have again
meant 1,5 hrs drive one way. Therefore I decided to go on an organized tour. It
was 75NZ$ today instead of 90NZ$ and that is ok.
I was picked up around
11:30 am as both ot the attraction can only be visited during low tide and that
currently is late in the afternoon. So I had all morning to pick up on things.
First we went to
Cathedral Cove. A kind of arch washed out by the sea. To get there you have to
walk for 30 – 45 min one way. To the beach is quite ok, as you are going downhill,
but on the way back you should estimate a couple more minutes for the walk as
it is mainly up the hill. Depending on the outside temperature it can get tough.
But the beach and the
arch are definitely worth it!!
The 2nd stop was Hot
Water Beach. The curious thing about the beach was a approx.. 20 meter stretch
where hot water is getting to the surface. A lot of people are building little
sand castles to enjoy the hot water. However it is quite sufficient just to
stand at the beach itself. Some parts are so hot that you have trouble standing
there.
At 25 °C outside
temperature I was not in the mood for hot water. So I rather watched the
people. One thing to learn there is that you are not getting very far as a lone
fighter. Only the ones that help each other are able to succeed to build the
walls for the sand castle on time to withstand the waves!
We were just 3 people
on the tour and I was the only one from Coromandel. So I had some time to
question our driver Louis about the cost of living etc. According to Louis you
need about 3.100 NZ$ for a decent live. That are 18,50 NZ$ per hour. The food
costs are so high as there are only 2 food companies and they have divided the
market between them. Keeping the prices high. Most New Zealand products are
cheaper elsewhere.
The real estate costs
are raising enormously at the moment as a lot of people from Asia buying houses
in New Zealand. The high prices (ca. 500.000 NZ$ for a 3 bedroom house with a
bit of land) cause trouble for the locals as they have more and more problems
affording their own home.
Tomorrow will be a long
drive from Coromandel to Rotorura gain. I estimate 10 hrs again. The highlight
will be visiting the hobbits in Matamata!!
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