Allgemeine Informationen
Wie die meisten Tage ging es heute Morgen wieder früh los. Um 6:15 Uhr wurden wir zum Bahnhof gefahren. Frühstück gab es vorher nicht mehr, dafür hatten wir eine Frühstücksbox mitbekommen.
Da wir eine entsprechende Klasse im Zug gebucht hatten, war das Zugabteil nicht ganz so, wie man es immer in diversen Hollywoodfilmen sieht. Ganz so modern und bequem wie in Deutschland war es nicht, aber es ging ja mehr darum auch mal diese Transportart mitzuerleben. Allerdings waren wir froh, keine Koffer dabeizuhaben, denn die hätten wir nicht unterbringen können. Wir hatten schon Probleme unsere kleinen Taschen mit den Sachen der letzten Nacht und unsere Fototaschen unterzubringen.
Ach ja, so altmodisch die Züge auch gewesen sind, so fortschrittlich war der Bahnhof. Während man in deutschen Bahnhöfen immer selber herausfinden muß, wo der gebuchte Wagen hält, wurde das direkt am Gleis angezeigt und der Zug hält auch dann genau in dem Sektor. Das Geschiebe und Gedränge beim Ein- und Aussteigen scheint in fast allen Ländern der Welt gleich zu sein ;-)
Mit dem Zug ging es dann von Ranthambore nach Bharatpur, wo wir wieder in unseren Bus mit den Koffern eingestiegen sind.
In Bharatpur gibt es einen weiteren Nationalpark, aber dieses Mal in erster Linie für Vögel. Leider hatten wir nur insgesamt 1,5 Stunden Zeit, was einfach zu wenig war. Wir sind dort mit Fahrradrikschas herumgefahren worden. So haben wir mehr geschafft als, wenn wir gelaufen wären und ein paar schöne und seltene Vögel haben wir auch gesehen.
Was die Fahrradrikschas anbelangt, so hatten wir ein etwas schlechtes Gewissen, aber wir konnten nichts machen, da das so gebucht war. Das schlechte Gewissen verflog aber ziemlich schnell, als es am Schluß wieder Diskussionen um das Trinkgeld gab, was unserem Fahrer zu niedrig und er sich entsprechend beschwerte. Das ist eines der Themen, die der ganzen Gruppe zum Schluß ziemlich auf die Nerven gegangen ist. Egal was wir gegeben haben, es war nie genug. Die Tatsache, daß ein Tip eigentlich eine freiwillige Sache ist, scheint hier teilweise ignoriert zu werden.
Von Bharatpur ging es dann nach Agra (ca. 60 km). Unser Hotel bzw. besser gesagt Pension liegt ca. 10 – 15 min zu Fuß vom Taj Mahal entfernt. Diese Form der Unterbringung nennt sich „Homestay“, da die Zimmer meistens im Wohnhaus der Besitzer untergebracht sind. Die Zimmer waren in Ordnung und die Außenanlage liebevoll mit allen möglichen Sachen gestaltet. Das Essen abends wurde von der Familie gekocht. Es hat zwar nicht auf Anhieb mit meinem Essen geklappt, aber sie waren flexibel genug, um dann noch etwas Entsprechendes für mich zu machen.
m Grunde haben wir nur kurz unsere Koffer abgestellt und sind dann gleich weiter zum Taj Mahal. Außer Wasser, Geld, Fotoapparat, Handy und Zimmerschlüssel durften wir nichts mitnehmen – keinen Rucksack, kein Stativ, keine Zigaretten, keine Bonbons,…. Und am Eingang wurde auch kontrolliert, ob wir das eingehalten haben!!!
Gegenüber dem Taj Mahal gibt es ein Eingangsportal. Wenn man durch den Torbogen läuft sieht man erst nur einen Ausschnitt des Tajs und je weiter man geht, desto mehr sieht man. Das ist absolut faszinierend. Wie auch das gesamte Bauwerk an sich.
Das Taj Mahal war eines meiner Höhepunkte dieser Reise und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist genauso schön, wie man es auf den ganzen Bildern im Internet sieht. „Leider“ wollten nicht nur wir das Taj Mahal sehen, sondern auch viele andere, was das Fotografieren nicht gerade leicht gemacht hat. Im oberen Bereich des Grabmahles muß man übrigens Überzieher über die Schuhe tragen. Wahrscheinlich um das Gebäude nicht zu beschädigen.
Noch eine Sache, bevor einer meint, ich hätte beim Fotografieren einen Fehler gemacht – das sich die Minarette nach außen neigen ist richtig. Die sind so gebaut worden, damit sie bei einer evtl. Naturkatastrophe nicht auf das Gebäude fallen. Und der Marmor ist wasserabweisend, so daß er nicht so leicht verschmutzt. Da hat vor über 350 Jahren sich einer viele Gedanken gemacht :-)
Nach dem Sonnenuntergang sind wir ins Hotel zurück, um etwas zu essen, da wir um 21 Uhr noch einmal zum Taj wollten, um es bei Vollmond zu fotografieren. Dieses Mal durften wir noch weniger mitnehmen, als am Tage. Weder Geld noch Wasser noch unsere Zimmerschlüssel. Wir mußten sogar unsere Armbanduhren beim Guide draußen lassen!! Außerdem gab es diverse Kontrollen und wieder eine Leibesvisitation. So gut ich Sicherheit finde, aber das war absolut übertrieben!!!
Das Fotografieren war ohne Stativ etwas schwierig, da der Mond das Taj auch nur indirekt anstrahlt und nicht direkt neben dem Taj zu sehen ist. In der Situation mußte ich feststellen, daß meine Kamera gar nicht mehr so schlecht war. Sie hat ohne Probleme fokussiert – was gerade nicht alle Spiegelreflex gemacht haben und mit meinem lichtstarkem kleinen 50 mm Objektiv konnte ich ganz gute Aufnahmen machen.
Zurück im Hotel sind wir dann alle auf die Zimmer und nach dem langen Tag todmüde ins Bett gefallen.
Wetter
30 - 34°C tagsüber, 20 - 22°C nach Sonnenuntergang
Unterkunft
The Coral Tree Homestay
4, Amarlok Colony, Opp. Jalma Hospital
Next to Shilpgram Parking, Near East Gate Taj Mahal
Agra, Uttar Pradesh 282001, Indien
Tel: +91 98376 09088